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Vorgeschichte

«1910 und 1923 erforschte Karl Stehlin die römische Siedlung Feldreben. Dabei wurden im Areal der Kiesgrube Sutter und deren näherer Umgebung im Rahmen der durchgeführten Grabungen sind Mauerzüge von zwei Gebäuden und ein Sodbrunnen festgestellt worden. Diese Mauerzüge sind in den Uebersichtsplan (Bild 1) übernommen worden, um ihre Beziehung zu den 1957 freigelegten Gebäuden erkennen zu lassen.»1

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Ausgrabungsarbeiten Villa Feldreben
Foto: Archäologie und Museum Baselland


«Aus den ausgegrabenen Bauten wurde ein Depotfund von rund 1200 römischen Münzen, aus dem dritten Jahrhundert, n. Chr., geborgen, ferner zahlreiche eiserne und bronzene Gegenstände, die dem Ackerhau und dem Handwerk dienten.
Erst in jüngster Zeit, 1957, stiess man beim Ausgraben für eine Wasserleitung für die dort inzwischen entstandene Wohnsiedlung «in den Feldreben», auf die Grundmauern der von K. Stehlin entdeckten Villa. (614.520/265.080.)
Die Kommission zur Erhaltung von Altertümern sah sich deshalb veranlasst, durch Dr. W. Schmassmann eine systematische Ausgrabung des ganzen Komplexes durchzuführen. Die Bemühungen lohnten sich, denn es kamen verschiedene Grundmauern zum Vorschein, die auf die Existenz eines grossen Gutshofes hinweisen. Unter anderm ein Keller mit sehr gut erhaltenen Mauern. An der Westfront lagen halbrunde Baderäume, die heizbar waren und mehrere weitere Wohnräume. Der Grabungsverlauf und die Sachfunde sind im Baselbieter Heimatbuch 8, 1959, S. 155—170, durch Dr. W. Schmassmann, Konservators des Kantonsmuseums, ausführlich beschrieben worden.»2

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Lageplan der Ausgrabungen
Plan: Archäologie und Museum Baselland

Ergebnisse der Grabung

«Abgesehen von den Kellermauern waren alle Mauern weitgehen abgetragen (Bild 1). Einige Mauerzüge wiesen unter zwei bis drei Lagen des aufgehenden, aus rechtwinklig geschlagenen Muschelkalksteinen bestehenden, mit Mörtel gebundenen Mauerwerks eine etwa 0,40 Meter mächtige Unterlage aus losen, ungeformten Steinen bestehende Packung auf (Bild 2). Diese Einfüllung des ausgehobenen Fundamentgrabens wies eine Breite von etwa 0,60 m auf und war damit schmäler als das aufgehende Mauerwerk bzw. sein Bankett, das die Schruppeneinfüllung beidseitig um etwa 5 - 10 cm überragte.»1

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Bild 1: Freigelegte Mauerzüge der Villa
Foto: Archäologie und Museum Baselland

44 19 66 Film 02 30 2
Bild 2: Steinpackung unter einer Quermauer
Foto: Archäologie und Museum Baselland

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Grundrissplan, rot: Blickrichtungen für Fotos 4/5 und 7/8 unten
Plan: Archäologie und Museum Baselland

Schnitte entsprechend den Angaben im Grundrissplan links.
Plan: Archäologie und Museum Baselland

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Aufnahme vom 27. November 1922, Kiesgrube Sutter (1908-1928)
Plan: Archäologie und Museum Baselland

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Bild 3: Teil östlich des Feldrebenweges mit Blick Richtung SW, rechts im Hintergrund Häuser Freidorf.
Foto: Archäologie und Museum Baselland

Schnitt B  
44 19 66 Film 02 17 2 44 19 4 78 2
Bild 4: Im Plan oben Blickrichtung 1
Foto: Archäologie und Museum Baselland
Bild 5: Ostwand mit Kellerabgang, im Plan oben Blickrichtung 2
Foto: Archäologie und Museum Baselland
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Bild 6: Richtung Querschnitt A-A
Foto: Archäologie und Museum Baselland
 

«Bei der Ausräumung des Kellerabganges  konnten in dessen Wangen noch sieben Mauerausbrüche erkannt werden, welche offensichtlich Treppenstufen, vermutlich aus Sandsteinplatten gebildet, entsprachen und über welchen das Mauerwerk der Wangen aufgeführt worden war (Bild 5). Die Platten der Treppenstufen, offenbar als Baumaterial begehrt, waren entfernt worden, ohne das Mauerwerk der Wangen zu zerstören.»1

Schnitt A  
44 19 66 Film 02 27 2 44 19 66 Film 02 22 2
Bild 7: Im Plan oben Blickrichtung 3
Foto: Archäologie und Museum Baselland
Bild 8: Nördliche Mauer, im Plan oben Blickrichtung 4
Foto: Archäologie und Museum Baselland
44 19 66 Film 02 07 2  
Bild 9: Richtung Querschnitt B-B
Foto: Archäologie und Museum Baselland
 

«Sowohl in der nördlichen wie auch in der südlichen Kellermauer waren 0,75 m über dem ehemaligen Boden Mauernischen eingelassen. Die Nische der Nordwand wies eine Breite von 1,20 m und eine Tiefe
von 0,40 m auf, diejenige der Südwand war 1,62 m breit und 0,35 m tief. Die Höhen dieser Nischen waren, weil das Mauerwerk über ihnen waren, weil das Mauerwerk über ihnen abgetragen war, nicht mehr zu ermitteln.
Die nördliche Mauer des Kellers wies einen Lichtschlitz von etwa 0.30 m Breite auf. Kellereinwärts erweiterte sich diese Maueröffnung durch Abschrägen der Wangen auf 1,30 m. Das Gesims neigte sich
innerhalb der Mauerdicke von 0.70 m um 0,19 m.
Die westliche, nördliche und südliche Kellerwand wiesen gut erkennbare Abdrücke von stehenden Balken auf, die bis etwa zur Höhe des Nischenbodens reichten (Bild 5).»1

Das eher geringe keramische Fundmaterial zeigt eine Besiedlungszeit der Villa Feldreben, die etwa um die Mitte des 1. Jh. n. Chr. begann und mind. bis ins 3. Jh. dauerte.

Alle Fotos und Pläne: Archäologie und Museum Baselland
1Schmassmann Walter, Die Römische Villa in den Feldreben, Baselbieter Heimatbuch Band VIII, 1959.


2 Eglin Jakob: Vorrömische und römische Funde und Siedlungen sowie früh- und spätmittelalterliche Bauten und Anlagen im Banne Muttenz und der nächstenUmgebung, Baselbieter Heimatblätter 25, 1960

Gestern-Heute. Villa Feldreben

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