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Zustand Herbst 1974 nach der Entfernung von Pflanzen- und Bodenschichten.
Foto: Archäologie Baselland


Die Reste des Wachturmes nach der Freilegung 1975, von Südosten. Auf der Südmauer links lag noch ein Sandsteinquader ohne Fundzusammenhang. Auf der West- und der Nordmauer im Hintergrund sind die Balkenlöcher im Kiesel/Mörtel-Gusskuchen noch auszumachen.
Foto: Archäologie Baselland


Aufbau des Mauerwerkes:
1. Fundament/Sockel
2. Aufgehendes (Mauerwerk oberhalb des Sockels)
3. Balkenlager bzw. Kiesel/Mörtelguss
Foto: Archäologie Baselland

Die Anlage mit der ausgebrochenen Nordwestecke im Vordergrund vor der Konservierung. 
Foto: Archäologie Baselland
Zur Veranschaulichung wurden (moderne) Kanthölzer in die Höhlungen geschoben.
Foto: Archäologie Baselland


Steingerechte Aufnahme des Zustandes 1975 mit dem möglichen Balkenlager (dunkelgelb=nachgewiesene Balkenlager, hellgelb=Ergänzung). Links in der Mitte die Türöffnung.
Plan: Archäologie Baselland

Diese Löcher (s. Bild) wurden damals von Bruckner als Lüftungskanäle interpretiert. Diese Lüftungstheorie hat sich lange gehalten.

«Erst später hat man erkannt, dass es sich bei diesen «Canälen» um stehengebliebene Hohlräume herausgefaulter Holzbalken handeln muss. Die Räume zwischen diesen Balken sind mit schräg- bis senkrechtgestellten Kieselbollen von Faust- bis Kopfgrösse ausgefüllt. Diese Kiesel selbst sind ausnahmslos in Mörtel eingebettet, der so dünnflüssig eingefüllt worden war, dass er in jede Ritze floss. Dass der Balkenrost praktisch die Funktion einer Schalung hatte, zeigt síich auch darin, dass in dem dünnflüssigen Mörtel die Maserung und Faserstruktur des Holzes als Negativabdruck erhalten geblieben ist. Ob der Wachtturm in der Hard eine weitere Balkenlage besessen hat, konnte nicht mehr festgestellt werden, da das Gebäude zu stark abgetragen war. Nachgewiesenermassen besass der Wachtturm im Pferrichgraben (bei Rheinfelden) einen zweiten Balkenrost in einer Höhe von 1.80 m über der ersten9. Das Basler Munimentum weist ebenfalls eine zweite Balkenlage in einer Höhe von gut 1 m über der ersten auf 10.
Der Zweck dieser Balken scheint umstritten. Meist wird von «Verstärkung» der Mauer u. ä. gesprochen. R. Moosbrugger verwendet die Bezeichnungen «Balkenrost»11 und «Holzarmierung»12. Wir neigen eher zur Ansicht, dass diese Balkenrahmen eine Hilfe zum schnellen Hochziehen des Mauerwerkes gewesen sind, wie es ja bereits mit dem oben verwendeten Ausdruck «Schalung» angedeutet wurde13. Es iist überliefert, dass der Bau solcher Türme und Wehranlagen oft nur wenige Wochen gedauert hat. Somit drängt es sich fast auf, dass diese Balkenrahmen oder -roste die Aufgabe hatten, den Mörtelkuchen im Innern zusammenzuhalten und eine schnellere Bauart zu erlauben.»

«So begnügten wir uns damit, das noch vorhandene Balkenrostnegativ zu übermauern. Wenn es damit auch der Betrachtung entzogen wird, bleibt es für allfällige weitere Nachforschungen doch erhalten. Zur Konservierung der Warte mussten etwa 16 m3 Kalkstein aus dem Bruch bei Wegenstetten beschafft und an Ort und Stelle bearbeitet werden. Zur Auffüllung des Innern, d. h. zum Guss des Mauerkerns wurden 25 m3 Beton verwendet. Die beiden rheinseitigen Mauerecken stellten wir in Anlehnung an den Befund sinngemäss mit Buntsandsteinquadern aus Augst wieder her, also wiederum mit echten römischen Spolien.
Die Türöffnung wurde nach den Skizzen Stehlins und dem noch einigermassen abzuschätzenden Befund ausgespart. Ein Umgang um den Turm und sein Inneres wurden mit Mergel und Kies begehbar gemacht und weitgehend bewuchsfrei gehalten.»

Text aus: Ewald, Jürg / Schelker, Rolf, Baselbieter Heimatblätter, 40, 1975, Heft 3, s. 573-589, (pdf)


Nach der Konservierung von 1975
Foto: Archäologie Baselland

9 Stehlin 27.
10 Moosbrugger SB 67; JB 361, Abb. 7 u. Tf. 7.
11 JB 362.
12 SB 63.
13 Bei Balkenrosten in der Stärke und Dichte wie beim Munimentum kann zugegebenermassen —  insbesondere wenn es sich effektiv um Eichenholz handelte — der Begriff der «Armierung» ebenfalls im Vordergrund stehen. Zu bedenken ist hier allerdings wieder
die mehr als das Doppelte der Stärke des Hard-Turmes betragende Mauerdicke.