• P1000933-1head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_209-head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_340-head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_311-head.jpg
  • P1000926head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_123-head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_081head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_002-head.jpg
  • head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_339-head.jpg
  • Flugaufnahmen_Juli_248-head.jpg

Töchter aus ärmeren Verhältnissen gingen bis zu ihrer Verheiratung als Dienstbotinnen in die Stadt oder anderswo in grössere Häuser und Familien. Die jungen Frauen arbeiteten täglich über 16 Stunden (von ca. 5 – 22 Uhr). Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt hier keinerlei Arbeitsgesetz. Ausgang erhielt man alle 14 Tage am Sonntag nach der Predigt. Der Lohn setzte sich zusammen aus Kost und Logis und der Ausstattung an Kleidern und Schuhen. An einigen Orten zahlte man einen kleinen Jahreslohn.30

teil2 1 17 2
Das Muttenzer Meieli, Illustration von Karl Jauslin
Bild: Museen Muttenz

«Emma Kessler wurde am 7. Dez. 1865 in Maulburg im Wiesenthal als ältestes von vier Kindern geboren. (…) Frau Lina Ramstein-Plattner im Rebstock in Muttenz nahm sich des Mädchens an. Da war das treue, arbeitsame Wesen bald erkannt und geachtet, es wurde zu einem neuen Glied dieser grossen Familie (…) Als im Frühjahr 1910 Mutter Ramstein auf dem Sterbebett lag, rief sie ihre Familie zu sich, nahm Abschied und bat Emma: «Gäll, blybsch binene». – und Emma hielt die Treue und blieb gegen 60 Jahre, bis zu ihrem Tod im Dezember 1944 in der Familie, und der folgenden Generation.»31

Das Wort Magd wurde für verheiratete wie auch für alleinstehende Dienstboten benutzt. Letztere liessen sich auf Lebenszeit in einem Haushalt aufnehmen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen und auch einen einigermassen gesicherten Lebensabend zu haben.32

«Wie d’Frau Margreth dä Bricht verno het, sait si zuem Meyli: Lieber bhielt i di do, de waisch es, i bruuch der’s nit z’sage! Aber den arme Lüt blybt kai Wahl: «De muesch!» haisst’s und wider allewyl numme: «De muesch!» – Drum muesch uf Basel go diene.»33

Anmerkungen

30 Heide Wunder (Hg): Eine Stadt der Frauen, Basel 1995, S. 80.
31 Nachruf, Blatt aus der Sammlung im Ortsmuseum.
32 StABS, Gerichtsarchiv K1c, S. 137.
33 Emma Kron: Bilder aus dem Basler Familienleben, 1867.