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«Dört gsehn i no d Frau Chilemeier
Si lauft bigoscht wie uf den Eier!
Im tuechgattige Halblinrock
Isch si e schöni Frau, und si weiss es au…..»64

Die Frau des Kirchenpflegers – das alte Wort Chilemeier ist nicht mehr gebräuchlich – wird hier in launigen Worten vorgestellt. Auch in der Mode zeigte sich die fortschreitende Emanzipation der Frauen. Im Sommer strumpflos auszugehen war noch 1930 gewagt. Es war auch undenkbar, dass eine Frau Männerkleider trug, sie überschritt damit die Grenzen des weiblichen Schamgefühls! Die Mode Hosen zu tragen, trat ab etwa 1950 langsam in Erscheinung, zuallererst beim Freizeitverhalten.

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Abb. 20: Das Kleid der Muttenzerin (Mitte) ist selbst entworfen und von der Schneiderin angefertigt (1959).
Foto:

Die Mode der Miniröcke, welche in den 60er-Jahren aufkam, setzte sich durch, obwohl darüber zuerst grosses Kopfschütteln vorherrschte. Hingegen traf man nun bei den Mädchen kaum mehr Zöpfe und Schürzen an, was früher zur Selbstverständlichkeit gehört hatte.

Auch bei der älteren Generation änderte sich das Verhalten in der Mode: Lange Zeit pflegten sich Frauen in höherem Alter ausschliesslich in dezente Farben zu kleiden. Es war auch üblich, beim Hinschied eines Elternteils oder des Ehemannes ein Trauerjahr einzuhalten. Dabei trug man noch in den 1950er-Jahren ein volles Jahr lang ausschliesslich schwarz. Diese Sitte verlor sich immer mehr. Heute trägt man höchstens noch an der Beerdigung schwarz und auch ältere Damen sind durchaus modisch bunt gekleidet.

Anmerkungen

64 Albertine Meyer-Eglin, Gedicht erwähnt im Protokollbuch 4.3.1937 über die Reise nach Fürigen, Gedicht in: Martin Frey, Volksbräuche und Dorfnamen der Vorortsgemeinde Muttenz, Basel 1975, S. 59.