«Am 2. November 1909 war es ein Jahr, dass die Gemeindekrankenschwester, Fräulein Elise Baumann, ihre Tätigkeit begonnen hatte. Sie machte in dieser Zeit 2 668 Besuche von verschiedener Zeitdauer, dazu kamen noch 14 ganze und 6 halbe Nachtwachen.»39
Frau Anna Mesmer-Moser: «Sie wurde mit 27 Jahren Gemeindeschwester in Muttenz (1925): Mit viel Freude erzählt sie von diesen vergangenen Zeiten und erinnert sich, dass oft ein schöner rotbackiger pfel die Belohnung für durchwachte Nächte war».40
Im 19. Jh. konnte man den Beruf der Krankenschwester nur ergreifen, wenn man die Familie verliess und in ein reformiertes oder katholisches Mutterhaus eintrat. Um die Jahrhundertwende wurde es schliesslich möglich, den Beruf der Krankenschwester zu erlernen, ohne Diakonisse oder Nonne zu werden. Die ausgebildeten Frauen übten ihren Beruf nur im Ausnahmefall in der Hauspflege oder im Spital aus, sie pflegten vielmehr ihre kranken Angehörigen und wohnten bei ihnen.41
Anmerkungen
39 Pfr. Johann Jakob Obrecht: Chronik von Muttenz 1904 – 1911, Muttenzer Schriften 4, Muttenz 1991, S. 83.
40 Muttenzer Anzeiger vom 11.3.1988, Zum 90. Geburtstag von Anna Mesmer-Moser.
41 Elisabeth Joris und Heidi Witzig: Brave Frauen, aufmüpfige Weiber, Zürich 1992, S. 236.