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Stellungen und Feuerräume für die Artillerie der französischen Interventionstruppen auf dem Gempenplateau, dem Bruderholz und der Reinacher Heide.
Quelle: Hans Senn, Basel und das Gempenplateau im Zweiten Weltkrieg, Huber,1996, S.22

Das Plateau von Gempen und die «Division Gempen»
Auszüge aus Josua Oehler, Militäreinsätze im Zweiten Weltkrieg und Ernstfallplanung zur Zeit des Kalten Krieges im Raum der Grenzbrigade 4, Baselbieter Heimatblätter Nr. 2, 2021, S 43 ff.

«Guisan war als Korpskommandant schon vor dem Krieg mit französischen Offizieren in Verbindung getreten mit der Idee, dass Frankreich bei einem deutschen Angriff der Schweiz beistehen sollte. Die Kontakte führten im Juni und Juli 1939 zu
formellen Absichtserklärungen einer französischen Intervention bei einem Angriff der Deutschen – unter Umgehung der Maginot-Linie – über Schweizer Territorium. Im Sinne eines Eventualabkommens wurde – nach ausdrücklichem Verlangen
des schweizerischen Bundesrates um Intervention – in Aussicht gestellt, dass französische Truppen das Plateau von  Gempen besetzen und als Pivot (Scharniertruppe) unter allen Umständen halten würden. Vorgesehen war der Einmarsch von Truppen unter dem Kommandanten des VII. Armeekorps, bestehend aus zwei aktiven Infanteriedivisionen, einer Spahi-Brigade (Kavallerie, grösstenteils Wehrmänner marokkanischer Herkunft) und einem bis zwei Panzerbataillonen sowie Artillerie- und Fliegerabwehrverbände.

Diese Truppen sollten das Plateau Bruderholz und das Gempenplateau vor Erscheinen der deutschen Angriffsspitzen erreichen und halten. Die französische Artillerie sollte das Vorgehen unterstützen. Zu diesem Zweck bauten Schweizer Detachemente Betonstellungen für die Artillerie bei Therwil, Reinach und auf dem Gempenplateau, ebenso wurden auf der Rütihard (Muttenz) für die Franzosen mächtige Infanteriebunker erstellt. Die Überreste an diesen Orten sind heute noch teilweise zu sehen. An der Grenze standen Verbindungsoffiziere bereit, welche die französischen Truppenteile zu ihren vorbereiteten Stellungen geleitet hätten.  Ausser dem Stab der «Division Gempen» war der Schweizer Truppe die  vorgesehene Zusammenarbeit mit der französischen Armee nicht bekannt.

Im Hinblick auf den Fall einer französischen Intervention bildete General Guisan die sogenannte Division Gempen. ...Diese Division sollte den Aufmarsch der französischen Interventionstruppen sicherstellen.
Diese Anordnung war insofern riskant, als die von Süden her aufmarschierende «Division Gempen» sich mit den von Westen her eindringenden Franzosen gekreuzt hätten und in dieses Durcheinander hätten von Norden erst noch schnelle deutsche Verbände stossen können.....

Deutschland hatte Frankreich im Mai 1940 jedoch über Belgien-Luxemburg mit Schwergewicht durch die Ardennen angegriffen und verzichtete auf eine südliche Umgehung der Maginot-Linie durch die Schweiz. Die sich im Juni 1940 abzeichnende Niederlage der französischen Armee führte zum Abzug der für die Schweiz vorgesehenen Truppen für einen Einsatz weiter im Nordwesten in Richtung des Das Abkommen war insofern neutralitätsrechtlich korrekt, weil kein Automatismus
bestand und die französischen Truppen erst nach einem deutschen Angriff auf die Schweiz und nach einem bundesrätlichen Hilfegesuch bei Frankreichs Regierung in Marsch gesetzt worden wäre....

Das Abkommen war insofern neutralitätsrechtlich korrekt, weil kein Automatismus bestand und die französischen Truppen erst nach einem deutschen Angriff auf die Schweiz und nach einem bundesrätlichen Hilfegesuch bei Frankreichs Regierung in Marsch gesetzt worden wäre.»

Der rasche Vormarsch der Wehrmacht veränderte die strategische Lage der Schweiz und den Auftrag der Division Gempen grundlegend. Die Division besetzte nun die Nahtstelle zwischen der Limmatstellung und der Westfront. Mitte Juli hatten die ersten Divisionen der Limmatstellung die neue Armeestellung im Reduit bezogen. Am 3. Juli 1940 wurde die Division Gempen aufgehoben, am 6. Juli die dem Stadtkommando unterstellten Truppen entlassen. Basel wurde zur offenen Stadt erklärt.