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Mi Baselgass, Kindheitserinnerungen von Max Jourdan vom Herbst 2003

Denn aber isch ä Zyt cho, wo eim vill Unrueh und Angscht brocht het. Diä Dütschä und d’ Franzose hei sich beidsittig vom Rhy gegäsittig bedroht. Agfangä hets einisch z’ Nacht mit vill Getonner. D‘Mueter het gseit mer sölle ufschtoh, und mer si zämmä uf d’ Schtross. Dört het mä scho gwüsst dass d' Franzose mit schwerer Artillerie über ä Rhy schiessä. Alles isch in Schprung ufe gloffe, vo wo us mä s' Füür und dI Blitz unterhalb vo Basel gseh het. Es isch viIl gwährweist worde und mä isch schtolz gsi uf dr Magino-liniä vo dä Franzose. Aber d’ Chelti isch durchs Pijama cho, und wortlos si mer hei ins Bett. Mä het nit gwüsst, was no uf is zue chunnt. Diä Chriegsbedrohigä hei zuegno, und wiä anderi in eusere Gass , si mi Brueder und i zue der Ortswehr.

Ae witterä Schreck isch gsi d’ Bombardierig vom Wolfbahnhof. I bi an dem Morgä in Eschtrich ufe und ha durchs Giegelfenschter ‘s Füür und der Rauch chönne gseh.

Bis jetz het das eusi Baselgass nit gross berüehrt, aber jetzt hei vill Manne müesse in Militärdienscht iruckä, und in Muttez und überalI der Gränzä noch isch Militär iquartiert gsi. Bi eus isch diä oberi Stubä für d’ Offizier reserviert wordä. Ae 0rdonnanz het änä s'Aessä brocht, und vill mol isch au no füer eus öppis übrig bliebe. Will vili Läbesmittel razioniert gsi si und d’ Mueter Müeh gha het eusi zwoi junge Mühler z'schtopfä, so si mär rächt froh gsi drum.

Zwüschenem Huus vo Schaubä und Brodbeck hei d’ Komprässer Tag und Nacht Löcher gschpitzt für ä Tankschperri. In Schichte hei Soldate grabä und betoniert. Und jedi Nacht hei d‘ Frauä vo ringsum denä Manne Tee und Kaffi und öppis derzue brocht.

Diä möglichi Evakuierig isch im Dorf organisiert gsi und der Schaubä Niggi het d’ Ufgob gha, mit sinä alte Ross und äm Brütschiwaagä diä alte Lüt z’ transportierä. Mit der Ortswehr hei mer z’ Nacht vili Chiantifläsche, gfüllt mit Benzin und mit ämenä Zünddocht, an bestimmti Ort verschteckt. Mi denä het mä wellä fremdi Tanks unschädlich mache. Mer hei Uebigä gha im Dorf und eusi Ufgob kennä glehrt. Dähei hei alli Lüt müessä ihrä Rucksack parat ha, gfüllt mit emänä Notvorrot und mit Wösch. Mä het erwartet, dass diä Dütschä über d’ Grenzä chömmä.

I weiss no jetz wiä es mir isch halb trümmlig worde , wo ä Soldat zobe mi und anderi het ufgforderet, sofort hei z’ go und sich für d’ Evakuierig vo derä Nach parat, z' mache. ‘s Militär het höchschti Alarmbereitschaft gha. Alli Arbetä si igschtellt wordä. D’ Soldatä hei mit Helm und Gwehr ganz andersch usgseh, und überall hets pressiert.

Aes isch ä truurigi Schtimmig gsi dähei: D’ Mueter wo sich vo sinä zwoi Buebä trennä mues, allei mit der alte Grossrnueter, - d’ Frog isch in der Luft gsi öb mä sich je wieder gseh wird, - und diä Tatsach, dass mä alles was eim ghört im Huus muess zrugg lo und verlierä, au der Hund und d’ Chüngel, -  alles, usser das wo mä uf sich treit, und der Rucksack !

Am zwölfi z’ Nacht het d’ Grossmueter wellä, dass mer zämmä no ihri Fläschä Rotwy drinkä, zum Abschied - und will si diä Fläschä nit dä Schwobä will zrugg lo. Mär hei gwartet und gwartet in der Schtube. Wenn mä der Vorhang ä bitz zogä het zum luegä was dussä goht, so het mä nüt chönne gseh. Wägä der Verdunklig het kei Schtrosselampe brennt. Nur hie und do hei ä paar Trit uf äm Asfalt widerhallt. AIli si ihrä Gedanke nochä ghangä.

Und es isch Morgä worde in der Baselgass. Uf der Schtross het mä ängschtlich d’ Nochbere gfrogt, was ächt jetz passier. Niemer het chöne redä.

Und zum Glück hei mer chönnä bliebä. Me cha sich nit vorschtellä, was hät chönnä passierä.

Quelle: Museen Muttenz