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Das südlich des Fröscheneckweges im Abschnitt Neubrunnweg-Grendelweg gelegene Weiherhaus Fröscheneck wurde 1406 vom Domsänger Hartmann Münch von Münchenstein angelegt und nach dessen Einsetzung als Bischof von Basel als Lustschlösschen bewohnt. Das Gebäude ist schon lange verschwunden. Sein ungefährer Standort geht aus einer Karte G. F. Meyers von 1678 hervor. Es wurden bislang allerdings keine Fundamente gefunden. Das Gebiet ist heute archäologische Schutzzone.

 

 1. Weiherschloss 2. historischer Verkehrsweg Therwil - Allme - Hofmatt - Muttenz (Fulenbachweg, Karte Geoview)
Georg Friedrich Meyer, 1676, Muttenz Wartenberg - Engenthal - Bürs, Staatsarchiv Baselland, SL 5250.52

Bruckner, Daniel: Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel. Basel : Bey Emanuel Thurneysen, 1748-1763. Universitätsbibliothek Basel, Rb 768:1-23 https://doi.org/10.3931/e-rara-83278 / Public Domain Mark, S. 30-31

Blick auf die Matten der Flur Fröscheneck. Hier soll ein Weiherhaus gestanden haben.
Foto Hanspeter Meier, Muttenz

Der Flurname Fröschnecht oder Fröscheneck

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte der Name laufend (Quelle: ortsnamen.ch)

  • 1444: ein halb juchart ackers ist mit ein matt und lit ze Froeschnegg in dem byfang
  • um 1479: froschenegk
  • 1480: 8 Juchhaten Holtzes ligent Zu froschneckh
  • 1540: 1 Jucharten zu Fröschneck
  • 1540: 1/2 Jucharten stost an Fröscheneck
  • 1601: ein Juchart Ackhers Ze frischweckh
  • 1683: Drey Jaucharten Ackhers im Fröscheneckh
  • 1744: Fröscheneckh, bestehend in Ackher, und Matten
  • 1810: Fröscheneck
  • 1924: Fröscheneck
  • 1988: Fröschnecht
  • 2007: Fröschnecht

Fröschnecht ist lautlich abgeschliffen aus ursprünglichem Frosch(e)negg. Das Bestimmungswort Fröschen-, Mehrzahlform von Frosch, verweist auf ehemals feuchtes, sumpfiges Gelände.
Das Grundwort -egg lässt sich aus mittelhochdeutsch ecke, egge 'Schneide einer Waffe, Spitze, Ecke, Kante, Winkel' herleiten. Als Flurname bezeichnet es Bodenerhebungen verschiedenster Art, im vorliegenden Fall wohl die heute Fröschnechtrain genannte Geländekante. Der Geltungsbereich des Namens hat sich in die Ebene hinaus verschoben.

 

Karte mit Flurname Fröschnecht und den beiden gefassten Quellen (siehe unten)
Karte GeoViews BL

Fröscheneck und die Frösche

Sobald es in den Nächten wärmer als 5° C ist, machen sie sich die Frösche auf zu den Laichgewässern. Die Grasfrösche sind die ersten und wandern meist zügig über die Strassen. Die Erdkröten kommen später. Zum Schutz der Frösche wird der Fröscheneckweg ab Grendelweg nachts gesperrt.

 
Warntafeln und Verkehrsumleitung beim Grendelweg.    Solche «Huckepacks» nehmen es manchmal sehr gemütlch

Fotos Hanspeter Meier, Muttenz

Quellen und die Beton Christen AG

Gespiesen wurde offenbar das Weiherschloss von zwei Quellen oberhalb des Standortes im Wald. Diese Quellen sind heute als Brunnen gefasst. Die untere, private Quelle liegt am Waldrand beim Aufgang zum Vitaparcours. Die obere, öffentliche Quelle etwas weiter östlich gegen den alten Scheibenstand zu. (siehe Karte oben)

 

Die unter Quelle eben frisch freigelegt, 27. März 2020
Foto H.P. Meier
  Die obere Quelle, 22. März 2020

1877 kaufte Jakob Christen das Landgut Schweizerau und gründete 1883 die Firma Beton Christen AG. Am 6. November 1887 gab die Gemeinde Muttenz Christen die Bewilligung, das Wasser der am «Saum der Waldung Fröscheneggrain» entspringenden unteren Quelle zu fassen und zum Gut Schweizerau zu leiten.

«1887
Am 6. November bewilligte die Gemeinde Muttenz mir und meinem Nachbar Nussbaumer, dass wir das Wasser der am Saum der Waldung Fröscheneggrain entspringenden untern Quelle fassen und zu unserem Höfen leiten können, und dass unter Verhältnissen uns auch aus der oberen Quelle noch etwas Wasser gegeben werden soll. …Mit Anfang des Jahres 1888 erhielt das Schänzli so zwei laufende Brunnen. Die Kosten für einen jeden dieser Brunnen beliefen sich auf rund 3‘200.-Fr.»
Aus der Lebensgeschichte von Jakob Christen

Dazu hatte Christen die beiden Parzellen 777 und 778 gekauft. Das Quellwasser wurde vom Fröscheneck quer über die Ebene bis zum Gut Schweizerau geleitet und dort u.a. in einem Becken gesammelt. Bei Bedarf wurde das Wasser nach unten in die Betonfabrik geleitet.

 

Auszug aus dem Katasterbüchlein der Gemeinde Muttenz
für Jakon Christen, Ingenieur, auf Schweizerau
  Übersichtsplan  1918 (Ausschnitt)
Gemeinde Muttenz

Der Pächter Jean Giger beim Wasserbecken in der Schweizerau
Foto zur Verfügung gestellt von A. Brügger, Muttenz