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1967 erhielt Muttenz die Bewilligung zum Betrieb der Deponie Zinggibrunngraben. Schon bald zeigte sich, dass der Grubenbetrieb unhaltbare Verkehrsverhältnisse mit Lärmimmissionen im Dorfkern bewirkte. Zur Vermeidung des immer stärker werdenden Durchgangsverkehrs durch das Ober-Dorf (Zufahrt Deponie Zinggibrunn, Ausflugsverkehr) wurde im Strassennetzplan (1979) vorgesehen, diesen auf eine neue Strasse zu verlagern.

Zuerst war Ende der 1960er-Jahre und anfangs der 1970er-Jahre eine Entlastungsstrasse, die sog. Höhenstrasse, über die Rütihard vorgesehen. Eine Variante sollte von der Warteckkreuzung über die Rütihard zur Deponie Zinggibrunn führen. Ein Überbleibsel dieser Variante soll die Geispelgasse sein. Diese ist im obersten Teil als mögliche Stichstrasse überdimensional ausgebaut. (Mündliche Auskunft Alt Bauverwalter Urs Wiedmer)

Verkehrsschema 1970 u.a. mit Waldfriedhof und Entlastungsstrasse Deponie Zinggibrunn

Eine andere Variante sollte von der Margelackerstrasse über den Schafweg – Leimgrubenweg über den Geispel führen. Dazu wurde 1971 sogar ein geologisches Gutachten erstellt. (Hansjörg Schmassmann: Höhenstrasse Margelacker – Fröscheneckrain-Ost, Liestal 1971)

 
Höhenstrasse, Generelles Projekt, Situation 1:1000, Variante 3,
Bauverwaltung Muttenz, 1972
  Ausschnitt im Bereich Fröscheneck‐Rain

 

 

Gegen das Projekt Höhenstrasse formierte sich sehr bald eine starke Opposition. In der Folge wurden Varianten über den Leuengrund im Gemeindebann Pratteln und eine Tunnel-Variante durch den Wartenberg und die Laahallen studiert. Sie  wurden wegen unbefriedigender Linienführung oder aus Kostengründen nicht weiter verfolgt.

 

Projektstudie Bauverwaltung für einen Wartenberg- bzw. Lahallentunnel zur Erschliessung der Deponie Zinggibrunn.


1972 entstand die Idee einer Laahallenstrasse, nachdem das kantonale Projekt für die Verlegung der Kantonsstrasse nach Pratteln mit kreuzungsfreiem Anschluss an die Prattelerstrasse und eine Überbrückung der BLT-Linie 14 entstand. Folgende Vorteile sah man in diese Lösung:

  • Starke Immissionen sind schon vorhanden (Hochspannungsleitungen, Schiessanlage),
  • Muttenz und Pratteln erhalten eine einwandfreie Zufahrt zu ihren Erholungsgebieten und
  • der Rutschhang zwischen Römerburg und Lachmatt wird gesichert.

Eine zusätzliche Sicherung sollte durch die geplante Regional-Deponie Lachmatt ermöglicht werden. Noch 1981 glaubte man die Zinggibrunndeponie für rund 50 Jahre nutzen zu können (berechnet auf der Basis von 1981). Für die weitere Ablagerung waren vorgesehen: Abbruchmaterial, Altpneus, Beton, Eternit, Gartenabraum, Glas, Haushaltgeräte, Möbel, Kochherde, Holz, Kalkschlämme, saubere Produktionsabfälle, Kunststoffe, Porzellan, Keramik, Russ, Rechengut aus Flüssen, Marktabfälle und Strassenaufbruch mit Belag. (Bauverwaltung Muttenz, Bericht an den Gemeinderat betreffend Laahallenstrasse, 1982.)

Die Verkehrsstudie von 1984 empfahl nur noch eine bescheidene Laahallenstrasse. Diese sollte nicht als attraktive Strasse den Verkehr durch das Erholungsgebiet Eglisgraben fördern. Auch die Bürgergemeinde erteilte 1981 dem Gemeinderat von Muttenz eine Absage zur möglichen Verbreiterung der Strasse auf den Sulzchopf. Mit der 1998 erfolgten Schliessung und Renaturierung der Deponie war das Thema Laahallenstrasse endgültig erledigt.

 

Mögliche Zufahrtsvarianten zur Deponie Zinggibrunn über eine zu bauende Laahallenstrasse.

aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, 2009, S. 108-111, Hanspeter Meier