Standort: Ängental Namensbuch Nummer 4, beschrifteter Stein an Ort
Ein braver, aber armer Bursche von Muttenz liebte die schöne Tochter des wohlhabenden Müllers. Auch sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt und sie beschlossen zu heiraten. Aber die reichen Eltern der Tochter widersetzten sich diesem Wunsch. Um die beiden für immer zu trennen, liessen die Eltern ihre Tochter heimlich ins Kloster Engental bringen, wo sie hinter den Klostermauern gut verborgen war.
Der junge Bursche suchte lange nach seiner Geliebten, fand sie aber nirgends, sie war und blieb verschwunden. Endlich erfuhr er durch eine alte Klosterfrau, die als junges Mädchen auch ihrer grossen Liebe hatte entsagen müssen, dass seine Braut im nahen Kloster lebe und sich sehr nach ihm sehne. Durch die Klosterfrau liess nun der Bursche seine Geliebte wissen, dass sie ihm ein Zeichen geben solle: Eine Kerze am Fenster ihrer Zelle würde ihm den Weg zu ihr weisen. Als der junge Bursche das Licht erblickte, rannte er unter das Fenster und die junge Nonne liess sich an zusammengeknüpften Leintüchern rasch zu ihm herab. Die Liebenden flüchteten und verschwanden für immer in der Fremde. Über ihr weiteres Schicksal hat man im Dorf nie etwas erfahren, aber die Geschichte wird seither von Generation zu Generation weiter erzählt.