Seit 1923 betrieb die «Aviatik beider Basel» auf dem gepachteten Sternenfeld in Birsfelden einen Flugplatz. Sie verpflichtete sich wegen dem geplanten Bau der Birsfelder Hafen- und Industrieanlagen den Betrieb bis 1940 einzustellen.
In einem Bericht an «Aviatik beider Basel» schlug der Flugplatzdirektor Charles Koepke schon im Jahr 1930 drei mögliche Standorte vor, von denen nur einer vollständig innerhalb der Landesgrenzen lag. Es war dies die Hard, wo die Piste parallel zum Fluss gebaut worden wäre und auf dem Rhein dank der Stauung durch das Flusskraftwerk zudem sogar Landungen mit Wasserflugzeugen möglich gewesen wären. Zwei weitere Varianten sah einen Flugplatz bei Allschwil-Burgfelden vor, sowie bei Weil-Leopoldshöhe.
Der Regierungsrat BS und die «Aviatik beider Basel» suchten weiter nach Möglichkeiten. In Frage kamen dann damals die folgenden Gelände:
- Allschwil-Burgfelden
- Hardwald
- Reinacherebene
- Therwil
- Hohenrain, Pratteln
- Ebene von Möhlin
- Bruderholz
Nach der Evaluation blieben die Gelände von Allschwil-Burgfelden und Hardwald. Die «Aviatik beider Basel» schlug 1935 die Errichtung eines Flugplatzes auf dem südlichen Hardareal vor. Für dieses Projekt war insgesamt eine Rodung von 137 ha vorgesehen, welche vor allem der Bürgergemeinde Basel gehörten. Die Gemeindeversammlung von Muttenz sprach sich 1936 gegen das Projekt aus. In der Folge wurde das Projekt Allschwil-Burgfelden vorangetrieben. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führte zu einem Unterbruch der Verhandlungen mit den französichen Behörden.
1941 wurde bekannt, dass im Zusammenhang mit den Anbauvermehrungs- und Brennholzversorgungsaktion im Weltkrieg auch die ganze oder teilweise Rodung der Hard zur Diskussion bestand. Die Gemeindeversammlung vom 19. Februar 1941 lehnte dies ab u.a. mit der Begründung, dass ein Kahlschlag aus klimatischen Gründe katastrophal sei.
Der Kanton Basel-Stadt und die Flugplatzgenossenschaft Aviatik beider Basel strebten dann im Jahr 1942 die Errichtung einer «provisorischen Übergangslösung» an. Konkret sollte im
Hardwald ein Stadtflughafen errichtet werden, der bis zur Eröffnung eines zukünftigen interkontinentalen Grossflughafens Allschwil-Burgfelden wenigstens den Anschluss an den kontinentalen Verkehr sicherstellen würde.
1942 wurde ein gegenüber 1935 redimensioniertes Projekt mit einem Flugfeld zwischen Hard und Rangierbahnhof geplant, welches «nur» noch 63 ha Rodungsfläche erfordert hätte. In Basel-Stadt wurde dieser Standort in der Folge in einer Volksabstimmung vom März 1943 im Verhältnis 65 : 35 verworfen.
Während des Krieges blieb dann der Flugplatz Sternenfeld gesperrt. Nach dem Krieg war eine Wiedereröffnung nicht mehr verantwortbar, da moderne Grossflugzeuge wesentlich grössere Landflächen benötigen. Am 31. März 1947 stellte die Flugplatzgenossenschaft «Aviatik beider Basel» ihre Tätigkeit auf dem Flugplatz ein. Am 27. August 1950 schlug endgültig die letzte Stunde des Flugplatzes Sternenfeld mit einem Flugtag.
Quellen:
Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, 2009, S. 108-111, Hanspeter Meier
Sandro Fehr Die Erschliessung der dritten Dimension: Entstehung und Entwicklung der zivilen Luftfahrtinfrastruktur in der Schweiz, 1919-1990 Verkehrsgeschichte Schweiz, Band 1, 2016
Flugplatzprojekt Hard C von 1942: Vergleich Projektplan mit Karte von 2018
Quelle: Kanton Basel-Stadt, Ratschlag und Bericht 3960 betreffend Verlegung des bisherigen Flugplatzes Sternenfeld und Erstellung eines neuen Flugplatzes in der Hard, 22.6.1942.
Karte swusstopo. 2018