Kirchplatz 7 und 8
Flugaufnahme 12.7.1949
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Friedli, Werner / LBS_H1-012533 / CC BY-SA 4.0
Wirtshausschild des Rebstock mit Wirt Samuel Ramstein, aus der Mitte des 19. Jh.
Museen Muttenz
Bereits 1840 kauft Niklaus Ramstein (1795-1888) die School (Schlachthaus) neben der Kirche über dem Dorfbach gelegen. Zehn Jahre danach kauft er von der Witwe Verena Meyer-Mohler den Kirchplatz 7, eine Wohnbehausung samt Scheune und Stallungen und Garten. Die Liegenschaft bleibt bis 1930 in der Familie Ramstein. 1886 kommt der Kirchplatz 8 dazu, gekauft von Emil Ramstein-Plattner.
1913 wird der Gasthof Rebstock namentlich erwähnt beim Verkauf an seine Söhne Rudolf und Hans Ramstein, wobei sechs Jahre später alles an Hans Ramstein übergeht, während sein Bruder die Liegenschaft Hauptstr. 14 erwirbt.
1930 zieht Hans Ramstein ins Haus daneben, Kirchplatz 8 und verkauft den Rebstock Kirchplatz 7 an Karl Burger-Grollimund. Die Gaststätte bleibt von da an in der Familie Burger.
Kirchplatz 7 (Rebstock) und Kirchplatz 8 gehörten ursprünglich zusammen.
Kirchplatz 7: Die Foto soll vor 1900 entstanden sein, denn rechts steht noch eine Petrolstrassenlampe. Links aussen das Schaufenster der Metzgerei. Personen: unter der Türe Lina Ramstein-Plattner, rechts mit weisser Schürze Emil Ramstein-Plattner Kutschenwagen (“Landauer“) mit Kutscher steht vor der Türe bereit. Links Kaminfeger als Glücksbringer.
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Kirchplatz 8 um 1930
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
vor dem Umbau von 1912, Personen von links: Emil Ramstein-Plattner, Wirt und Metzger; ??; Fritz Ramstein-Büchler, Advokat, Sohn aus 2. Ehe; Kind ?; Hans Ramstein, Metzger und Koch, Sohn aus 2. Ehe, oo Elsy Gerster Angaben von Myrtha Blumer-Ramstein, Tocher von Hans Ramstein-Gerster
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Nach dem Umbau von 1912
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
In der Mitte die alte Schol (Schlachthaus) der Metzgerei Buser, rechts: Schlachthaus der Metzgerei Ramstein (Rebstock), beide direkt über dem Dorfbach erbaut, beide heute abgebrochen.
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
In der Mitte die Schol vom Rebstock
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Unterer Saal, Museen Muttenz
Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Ansichtskarte, o.J.
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
um 1995
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Um 1918, Chuchigässli, vis-à-vis sichtbar Bauernhaus von «Schorr-Grieder»,
Grossvater Emil Ramstein-Plattner, links Grosskind Ruedi Ramstein
Museen Muttenz
Emil Ramstein-Plattner und Grosskind Fritz Gasser
Museen Muttenz
In der Gartenwirtschaft, Hans Ramstein-Gerster mit Mitgliedern der Gerste-Familie und Sohn Hans Ramstein auf den Armen einer Tante
Museen Muttenz
Um 1895, Angestellte
„Sie zeigt meine Grossmama väterlicherseits, Lina Ramstein-Plattner, umringt von "Service-Aushilfspersonal " - alles Mädchen und Frauen aus dem Dorf. Aushelfen bedeutete für sie finanzielle Hilfe. Da damals nur ca. 4 Telephonverbindungen im Dorf hergestellt waren, mussten die Frauen persönlich geholt werden.
Foto und Text: Myrtha Blumder-Ramstein, Basel
Eine weitere Aufnahme mit Servicepersonal mit Unterschrift C. Ramstein-Abt, Carl Ramstein war der jüngste Sohn von Jakob Ramstein Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0 |
94 könnte das Jahr der Aufnahme sein: 1894 Was wohl der "Reingucker" im Sinne hatte? Ausschnitt aus nebenstehendem Bild |
Absender: CAFE LEBER, Spalenberg, Basel.22.XI.24
Museen Muttenz
Handgefertigte Postkarte vom 8. Januar 1925
Museen Muttenz
Bewilligung zum Überwirten für die Jahresfeier des Musikvereins Muttenz, 28.1.1918
Museen Muttenz
Kirchplatz 8: Familie Schorr-Glinz
Vom 1. Januar1930 bis 23. März 1933 nach Verkauf Rebstock Wohnsitz der Familie Hans Ramstein-Gerster
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
1480 im Schlossberein Nr. 7 Ulrich Gremper aufgeführt
Haus Nr. 6 auf dem Plan von G.F. Meyer, 1678 Karte Staatsarchiv Baselland |
Das bauhistorische Dorfinventar von Muttenz aus dem Jahr 2020 ordnet die Entstehungszeit des Hauses No. 6 in die Zeit vor 1678 (Meyerplan)/17. Jh. ein. Das Haus No. 7 stammt ursprünglich aus dem 15./16.Jh.
1840 Niklaus Ramstein kauft School
Niklaus Ramstein-Hoch (1795-1888)
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Kaufvertrag von 1840
1851 Niklaus Ramstein-Schenk verkauft an die Brüder Niklaus Ramstein und Samuel Ramstein, beide Metzger, eine Metzg samt Bauchaus No 37A, Schol.
Samuel Ramstein-Hoch (1827-1893)
Emil Ramstein-Plattner verw. Schorr (1853-1924)
1850 | verkauft Verena Meyer-Mohler, Wwe des Joh. Meyer (Küfer) an Samuel Ramstein (Metzger) |
Parzellen 102 und 103 Wohnbehausung, Scheune, zwey Stallung nebst Wagenschopf mit No 32 und 32 a, b bezeichnet | |
Parzellen 100, 106, 107 Kraut- und Baumgarten | |
Parzellen 101 und 105 Krautgarten |
1886 | Die Erben von Ww. Meyer-Mohler , nämlich Wwe Vernea Zeller-Meyer, Emil Schwob mit Emilie geb. Ramstein und Arnold Meyer verkaufen an Emil Ramstein-Plattner Parzellen 107-111 (=Kirchplatz 8) |
1913 | Emil Ramstein-Plattner verkauft an seine ledigen Söhne Rudolf Ramstein und Hans Ramstein |
Parz. 100-106 und Anteil an 107: total 2898 m2 mit Gasthaus zum Rebstock Parz. 108-111 total 2416 m2 mit Wohnhaus No 41 usw. sowie No 126 Kirchplatz kleines Haus (heute Kirchplatz 8) Parz. 115: 53 m2 Schlachthaus No 126 A über dem Dorfbach sowie Reben Parzellen 100-107 Heutiger Rebstock, Kirchplatz 7 |
Katasterplan Section A von Philipp Jacob Siegfried, 1831, Museen Muttenz, Museen Muttenz |
Übersichtsplan Sektion A, 1918 Bauverwaltung Muttenz |
1919 20.08.19 Rudolf Ramstein-Lavater verkauft seinen Anteil an den beiden Liegenschaften an Hans Ramstein-Gerster, Rudolf Ramstein-Lavater kauft Hauptstrasse 14
1930 17.09.30 Hans Ramstein-Gerster verkauft an Karl-Burger-Grollimund (1885-1940) und ziehen in das Haus Kirchplatz 8
1953 Erben Hans Burger-Grolimund verkaufen School an Einwohnergemeinde Muttenz - Abbruch
1956 Renovation
1970 Teilungsvertrag der Geschwister Markus Burger-Vögtli (Gasthof) und Rosa Burger
1979 Umbau
1991 Umbau Dachgeschoss
2003 | Burger-Vögtli Markus Johannes, Erben (Erbengemeinschaft), Gesamteigentum, bestehend aus: |
- Burger Paul, männlich, geboren 19.06.1966, Kirchplatz 7, 4132 Muttenz - Burger-Vögtli Margrit, weiblich, geboren 05.02.1943, Kirchplatz 7, 4132 Muttenz - Burger Doris, weiblich, geboren 01.03.1964, Birsigstrasse 118, 4054 Basel - Burger Markus Johannes, männlich, geboren 08.04.1965, Kirchplatz 7, 4132 Muttenz |
"Sie sind sich ihrer jungen Würde voll bewusst, die kleinen Banner- und Wappenträgerinnen, die sich anno 1900 im Garten des Muttenzer «Rebstocks» mit Schweizer- und Bannerschild samt Nationalflagge dem Photographen stellten."
Der Anlass: Das Jugendfest des Aeschenquartiers.
Quelle: Unbekannt
Samstag, den 16. Juli 1904: ist in Basel der sog. «Bündelitag». Wer kann, erlässt für die 4-wöchigen Ferien die Stadt. Die zurückbleibenden Kinder werden u.a. durch sogen. Jugendfeste etwas entschädigt, von denen immer einige nach Muttenz kommen, wo sie im «Rössli» und im «Rebstock» gastliche Aufnahme finden.
Fasnachtsfreuden im Rebstock-Garten mit Cousinen: Bertheli und Mariely Ramstein, Elsi Balsiger, BEthli Schenk und Cousine Anneli Ramstein
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
Familile Johann Jacob Ramstein-Stutz | Familie Niclaus Ramstein-Hoch | ||
Heirat Samuel Ramstein-Hoch | Familie Emil Ramstein-Schorr bzw. Emil Ramstein-Plattner |
||
Quelle: Staatsarchiv Baselland, STABL |
Der Bauern- und Arbeiterbund (BAB) (auch: Vereinigung demokratisch gesinnter Wähler) war eine am 30. Oktober 1892 in Muttenz gegründete und 1915 offiziell aufgelöste politische Partei im Schweizer Kanton Basel-Landschaft.
Als Gründer des BAB gelten Vertreter des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Arlesheim, der Katholischen Männer- und Arbeitervereine, der Grütlivereine und des Freiland-Bundes um den Oberwiler Landrat Stephan Gschwind. Bei der Gründerversammlung soll der Ausspruch "Die Sonne leuchtet uns zum Sieg!" gefallen sein.
Gschwind forderte eine Hypothekarreform, um die zahlreichen überschuldeten Kleinbauern zu entlasten. 1895 wurde die Unterschriftensammlung zu einer Initiative gestartet. Diese hätte u. a. der Kantonalbank das Quasi-Monopol im Hypothekengeschäft zuerlassen und den Gemeinden die Hypothekarschulden der Einwohner aufgebürdet und wurde von den Stimmberechtigten im Dezember 1896 abgelehnt.[1]
Als offizielles Organ galt die ab Dezember 1892 erschienene Zeitung "Bauern- und Arbeiterbund Baselland".[2]
Der BAB stellte in der Zeit ihres Bestehens mit Eduard Heinis (Amtszeit 1894–1896) und Walter Meyer (Amtszeit 1894–1899) zwei Regierungsräte [3] sowie mit Stephan Gschwind (Amtszeit 1899–1904) und Albert Schwander (Amtszeit 1904 bis 1914) zwei Nationalräte.
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
Aufnahme vor dem Elternhaus der Braut, Abwartshaus Elsässerstrasse Schlachthof
Anna GesterMartin (Mutter), Niklaus Gerster, Niklaus Gerster-Martin (Vater), Anny Gerster, Elsy Gerster, Adolf Gerster, Hans Ramstein, Louise Gerster mit Partner
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
Hochzeitsfeier Ramstein-Gerster im Rebstock, 1919
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
Dienstmagd
Töchter aus ärmeren Verhältnissen gingen bis zu ihrer Verheiratung als Dienstbotinnen in die Stadt oder anderswo in grössere Häuser und Familien. Die jungen Frauen arbeiteten täglich über 16 Stunden (von ca. 5 – 22 Uhr). Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt hier keinerlei Arbeitsgesetz. Ausgang erhielt man alle 14 Tage am Sonntag nach der Predigt. Der Lohn setzte sich zusammen aus Kost und Logis und der Ausstattung an Kleidern und Schuhen. An einigen Orten zahlte man einen kleinen Jahreslohn.Heide Wunder (Hg): Eine Stadt der Frauen, Basel 1995, S. 80.
Emma mit Puppe um ca. 1875
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
«Emma Kessler wurde am 7. Dez. 1865 in Maulburg im Wiesenthal als ältestes von vier Kindern geboren. (…) Frau Lina Ramstein-Plattner im Rebstock in Muttenz nahm sich des Mädchens an. Da war das treue, arbeitsame Wesen bald erkannt und geachtet, es wurde zu einem neuen Glied dieser grossen Familie (…) Als im Frühjahr 1910 Mutter Ramstein auf dem Sterbebett lag, rief sie ihre Familie zu sich, nahm Abschied und bat Emma: «Gäll, blybsch binene». – und Emma hielt die Treue und blieb gegen 60 Jahre, bis zu ihrem Tod im Dezember 1944 in der Familie, und der folgenden Generation.» Nachruf, Blatt aus der Sammlung im Ortsmuseum.
Emma ca. 1934 (* 7. Dezember 1868 + 2. Dezember 1944)
Foto: Myrtha Blumer-Ramstein
Das Wort Magd wurde für verheiratete wie auch für alleinstehende Dienstboten benutzt. Letztere liessen sich auf Lebenszeit in einem Haushalt aufnehmen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen und auch einen einigermassen gesicherten Lebensabend zu haben.
StABS, Gerichtsarchiv K1c, S. 137.
aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, 2009, S. 279, Autorin: Helen Liebendörfer