Beim Standort Bauernhaus Nr. 4 stand bereits 1444 ein Haus, es wird als Eigentum der Frühmessstiftung von Hans Thüring Münch erwähnt. Auf dem Plan von G. F. Meyer (1678) ist das Haus als alleinstehendes Gebäude mit Strohwalmdach zu erkennen. Das jetzige Haus stammt aus dem 17./18. Jh.
Es war ein Anliegen der Gemeinde, ein Bauernhaus im ursprünglichen Zustand zu erhalten, um den späteren Generationen zu zeigen, wie man früher lebte.
Aus diesem Grund kaufte die Gemeinde die drei Bauernhäuser 2, 4 und 6.
Haus Nr. 2-4 auf dem Plan von G.F. Meyer, 1678 Karte Staatsarchiv Baselland |
Oberdorf Nr. 2, 4 und 6 Parzellenplan von Siegfried 1830-40 mit damaliger Hausnummerierung Museen Muttenz |
Übersichtsplan Sektion A, 1918, Ausschnitt Bauverwaltung Muttenz |
Oberdorf Nr. 2, 4 und 6, März 1969 Foto: Gerd Haefeli, Museen Muttenz, CC BY-NC-SA 4.0 |
Oberdorf Nr. 2 und 4, o. J. Bild: Hans Bandli, Museen Muttenz, CC BY-NC-SA 4.0o.J. |
Oberdorf Nr. 2
Der ehemalige Miststock ist zum Gärtchen umgewandelt worden, 1956
Bild: Theodor Strübin,Museen Muttenz, CC BY-NC-SA 4.0
Jakob Eglin über die Liegenschaft Geschw. Brüderlin, Muttenz
Muttenz, 23. Mai 1960
1944 | Hans Hermann (ein ausgestorbenes altes Muttenzergeschlecht) |
1528 und 1533 | Heini Herzog (ein ausgestorbenes altes Muttenzergeschlecht) |
1568 | dito, Eigentümer: Heini Herzog |
1601 | Hans Spänhauer |
1737 | Ulrich Brüderlin der Bannwart und Geschworener |
1775 | Hans Ulrich Brüderlin, der Bannwart, B. am Scheunentorbogen die Jahrzahl 1733 V.B., d.h. Ulrich Brüderlin wie oben bereits bemerkt. |
1807 | Hans Balsiger |
1817 | Joh. Zeller, Ochsenwirt, von Pratteln Heinrich Pfirter Claus (Niclaus) Schneider, der Tschöpperklaus genannt, und Jakob Pfirter-Schneider, Tochtermann des Nicl. Schneider (Rudijokels genannt). Später Jakob Pfirter verehelicht mit Anna Lavater, das ist meine Grossmutter sel. mütterlicherseits. Obige Eigentümer: J. Zeller, Heinr. Pfirter, Claus Schneider und Jakob Pfirter waren infolge Konkurs des Hans Balsiger Eigentümer der Liegenschaft geworden. Von denselben ging dann die Liegenschaft an den bereits genannten Jakob Pfirter-Lavater. Nach dessen im Jahr 1871 erfolgten Tode erbte seine Gattin Anna Pfirter-Lavater die Liegenschaft. Nach deren Tod, 1881, kaufte mein Vater sel., Jakob Eglin-Pfirter die Liegenschaft von der Grossmutter. |
3.7.1874 | Mein Vater veräusserte die Liegenschaft an Jakob Brüderlin-Straubhaar, der vorher auf Obersulz gewohnt hatte. |
Die Liegenschaft bzw. deren Eigentümer hatte seit uraltersher - bis zur Ablösung der Bodenzinse um 1800 - alljährlich an das Kloster Olsberg 8 Sester Dinkel-Korn abzuliefern und an die St. Arbogastskirche Muttenz einen kleinen Sester Dinkel.
Oberdorf Nr. 4, Bauernhausmuseum
Da im 18. Jh. ein Wohnungsmangel herrschte, wurde in jedem Stockwerk eine Wohnung, bestehend aus Küche und Stube, eingerichtet. Auf der freien Giebelseite hatte die Stube im Erdgeschoss ein Fenster, die Küche im ersten Stock eine Tür. Zu ihr führte aussen an der Mauer eine Treppe. 1733 wurden Tür und Fenster durch den Anbau des Nachbarhauses Nr. 2 zugemauert.