"Um die Wiesen nördlich der heutigen St. Jakobsstrasse zu bewässern, wurde der Dorfbach um 1760 von seiner natürlichen Fliessrichtung (gegen den Hardwald) Richtung Birs abgeleitet. Damals floss der Dorfbach noch mitten durch den Dorfkern und dann nach einem scharfen Knick direkt der Birs zu. Um 1890 wurde er an den Fuss der Rütihard verlegt und 1911 vom Dorfkern abwärts eingedolt."
Aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, Daniel Raaflaub, Fliessgewässernetz, S. 24
Hauptstrasse 16/18 und 20|1911, Blick dorfabwärts, Brücke vor Hauptstrasse 16-18, im Zentrum No. 20 "Im Tenn" 31.10.1911
STABL, Staatsarchiv BL
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Und in der Heimatkunde von 1968 (Muttenz, Gesicht einer aufstrebenden Stadtsiedlung, Hans Bandli, Das alte Muttenz, S. 71) ist folgendes nachzulesen:
"Verschwunden aber ist der Bach. 1911 wurde mit seiner Eindolung begonnen. Zwei Chronisten erwähnen ihn.
J.J. Meyer, 1863 Lehrer in Muttenz, schreibt, der Bach fliesse durch das Dorf von Süden nach Norden, treibe oberhalb des Dorfes die Mühle, wässere unterhalb die Wiesen. Bei starker Anschwellung laufe er der Birs zu.
J. Christen, Ingenieur, berichtet 1904, ein künstliches Bett leite den Bach zur Birs. Diese Anlage diene zur Bewässerung umfangreicher Matten. Der naturgemässe Ablauf habe von Muttenz gegen die Hardwaldungen geführt. - So zeigt ihn auch die Meyersche Karte. Nach mündlicher Überlieferung wurde der Bach vor dem Bahnbau in die Birs abgeleitet."
Dorfbach beim Kreisel Ausschnitte aus: Geometrischer Plan des Banns der Gemeinde Muttenz von P.J. Siegfried (Staatsarchiv Basel-Landschaft) |
Ausschnitte aus: Siegfriedkarte 1902 (swisstopo) |
Schon die Karte von Siegfried um 1830 zeigt eine Verzweigung/Überlauf des Dorfbaches in einem Graben nach Westen, sowie den ehemaligen Verlauf zum Hardwald. In der Siegfriedkarte von 1902 ist immer noch ein kleiner Abfluss (Hochwasserüberlauf?) eingezeichnet.
Unterhalb Warteckkreuzung|Dorfbach unterhalb Warteckkreuzung (oben rechts) bis Birs (Schanz unten Mitte). Käppeli mit Kapelle in Bildmitte.
Skizze von Georg Friedrich Meyer um 1680. Quelle: Staatsarchiv Basel-Landschaft