An der Hauptstrasse sind zweiachsige Bauernhäuser relativ selten. Ein starkes Indiz für eine gestaffelt erfolgte Versteinerung sind zwei bauzeitlich unabhängige Dachstühle über Wohnteil und Ökonomie, normalerweise aufgrund der unterschiedlichen Firsthöhen bereits von aussen gut erkennbar. Das Haus stammt nach Dorfinventar ursprünglich aus der Zeit vor 1678/17. Jh. Später wurde im Ökonomieteil eine Schreinerei eingerichtet. Dieser Teil wurde 1978 mit einer neuen Front zu einem Veloladen umgebaut.
Quellen: Dorfinventar und Schrift «Muttenz - Hauptstrasse um 1975»
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Familie Wagner 1911 | Emma Zeller 1911 |
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Im Bild rechts, ohne Jahr | Flugaufnahme 2009, deutliche erkannbar die unterschiedlichen Giebelhöhen. |
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2018 | 2018 |
© Fotos Barbara Sorg, Hanspeter Meier, Muttenz und Museen Muttenz
Das Bauernhaus Nr. 33 bestand ursprünglich aus Wohnteil und Scheune/Stall. Nach Dorfinventar stammt das Haus aus dem 15./16. Jh. Später wurde ein einachsiges «Arbeiterhaus» (Taunerhaus, Nr. 35) angebaut.
Beim Umbau 1929 wurde die Scheune abgerissen und eine Giebellaube mit Schopf angebaut - ähnlich wie Hauptstrasse 20 "Im Tenn 20". 1933 wurde das Dach mit einem Aufbau ergänzt.
Das Haus Nr. 35 blieb als alleinstehender Bau bestehen.
1993 wurde eine Laden mit Schaufenster und Eingang eingebaut.
Vor Haus Hauptstrasse 33: Offiziere nehmen das Defilee des Parkes der Division 4 ab.
Foto: Schweizerisches Bundesarchiv, 1914-18, genauer Zeitpunkt unbekannt
Parzellenplan von Siegfried 1830-40 mit damaliger Hausnummerierung
Museen Muttenz, CC BY-SA 4.0
Das Gebäude an der Burggasse 4 gilt aktuell als eines der ältesten bekannten Bauernhäuser des Kantons Basel-Landschaft.
Beerdigungszug Karl Jauslin Oktober 1904 in der Burggasse vor Haus Nr. 4 Haus und Nr. 2 (Schlüssel mit Scheune) .
Foto: Museen Muttenz
Untersuchungen ergaben, dass die Bauhölzer gemäss Dendrochronologie im Winter 1490/91 geschlagen wurden. Es handelte sich ursprünglich wohl um ein Bauernhaus mit drei Nutzungsachsen, beidseitigem Walm und Strohdach. Das zwei Räume tiefe Gebäude war ursprünglich 13 Meter lang, 12 Meter tief und 8 Meter hoch.
Rekonstruierter Längsschnitt durch das Gebäude. Blick nach Süden.
Eine Versteinerung des Stallbereiches fand bereits vor 1678 statt, wie die damalige Dorfansicht von Georg Friedrich Meyer zeigt, wo das einstige Walmdach bereits einem ziegelgedeckten Satteldach gewichen ist.
Ausschnitt ais Plan von G.F. Meyer, 1678
Bild: STABL
Durch Umbauten in den 1960er-Jahren erhielt das Gebäude an der Burggasse sein heutiges Erscheinungsbild.
Erhaltene Bohlenwand in der Kammer im ersten Obergeschoss, Blick nach Norden.
Quelle Text und Bild: Jahresbericht 2022. ARchäologiue Baselland, S. 76-77.
Baselgasse um 1910
Foto: Museen Muttenz
Baselstrasse No. 4
Stall und Heubühne sind ausgebaut und werden zu Wohn- und Werkstattzwecken genutzt (Schreinerei-Drechslerei Müller), 1907.
Foto: Museen Muttenz
Ab einem gewissen Überbauungsgrad der Hofstatt scheint sich jedoch die Verdichtung wieder auf die Hauptgebäude rückbesonnen zu haben mit Dachraumausbauten und Aufstockungen des Wohnteils.
Baselgasse 10, Familie Jourdan, 1908
Foto: Mikrofilmstelle Basel-Land; Museen Muttenz
Baselgasse 20 und 22, 1969
Foto: Hans Bandli, Museen Muttenz
Das Bauernhaus Nr. 31 an der Baslerstrasse in Muttenz liegt am Nordausgang des Dorfes Richtung Basel und markiert den Abschluss des alten Dorfkerns. Im Gegensatz zu den übrigen Häusern von Muttenz steht es frei mit einem Brunnen davor. Bereits auf den Skizzen des Geometers Georg Friedrich Meyer ist das Bauernhaus als Bestandteil des alten Dorfes eingezeichnet.
Aufgrund der Jahreszahl 1678 am Eingang dürfte das Bauernhaus damals erbaut worden sein. Wohn- und Oekonomieteile sind unter einem Dache zusammengefasst, wobei die Oekonomie später durch einen grossen Schopf erweitert worden ist. Der zweigeschossige Wohnteil besitzt auf der Strassenseite in beiden Geschossen dreiteilige spätgotische Fenster mit überhöhtem Mittelteil. Die Giebelseite ist besonders interessant, weil hier über den beiden rundbogigen Eingängen im Erdgeschoss ein überdachter Laubenaufgang ins Obergeschoss führt. Auch am Giebel sind die Fenster teilweise noch spätgotisch.
Die anschliessende Oekonomie zeigt ein rechteckiges Scheunentor und einen Stallteil unter einem vorkragenden Traufschermen.
Das freistehende und deshalb auffallende Bauernhaus gehört zu den grösseren älteren Bauernhäusern in Muttenz, das meist nur das Kleinbauernhaus kennt. Besonders interessant ist die Tatsache, dass hier der in Muttenz übliche Tenneingang für die Wohnung auf der Giebelseite erfolgt. Das spätgotische Bauernhaus hat noch sämtliche Merkmale seiner Zeit erhalten und wird durch den bevorstehenden Umbau nur geringfügig verändert. Da es nicht in der Kernzone liegt und es im Zusammenhang mit einer Parzellierung saniert werden soll, muss es mit Einverständnis des Eigentümers und mit Bedingungen der Gemeinde Muttenz unter Denkmalschutz gestellt werden.
Tatsächlich ist dieses Bauernhaus in seiner Lage und seinem baulichen Charakter zusammen mit dem davorstehenden Brunnen nicht nur eines der hervorstechendsten Bauernhäuser in Muttenz, sondern auch eines der bemerkenswertesten in dieser Gasse. Es dürfte zusammen mit den übrigen Bauernhäusern in Muttenz ein weiteres Beispiel dafür sein, wie sich diese Gemeinde im Einvernehmen mit den Hauseigentümern für die Erhaltung des Ortskerns einsetzt.