Im Zusammenhang mit dem 1933 eröffneten Rangierbahnhof (Betriebsaufnahme 1929) baute die Eisenbahner-Genossenschaft an der Genossenschaftsstrasse für die Arbeiter der SBB ein Mehrfamilienwohnblock.Der Block lag damals auf freiem Feld, weit weg vom Zentrum Muttenz. U.a. aus diesem Grund wurde auch ein ACV-Konsumladen angegliedert (Genossenschaftstr. 1, Eröffnung 1931, Umbau 1965, geschlossen 1976). Zur Selbstversorgung gehörten die westlich vom Haus gelegenen Schrebergärten.
Zur Architektur
1931 errichteten die Basler Architekten Widmer, Erlacher und Calini für die Eisenbahner-Baugenossenschaft einen 114 Meter langen und 11 Meter tiefen Wohnblock. Er sprengt mit seinen Dimensionen das kleinteilige Wohnquartier und war damals das grösste Mehrfamilienhaus in Muttenz mit insgesamt 54 Wohnungen. Der Block ist im architektonischen Vokabular orientiert an Beispielen der Moderne, wie sie in Basel in der Wohnkolonie WOBA verwirklicht worden waren. Die Wohnungen selbst waren für Kleinfamilien gedacht und erfüllten die damaligen Anforderungen an Funktionalität. Prägend sind die strassenseitigen dreieckigen, nach Osten orientierten Erker, denen an der Westfassade grosszügige Balkone entsprechen. Die restliche Fläche der Parzelle belegen die Nutzgärten.
aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, 2009, S. 141, Dr. Ulrike Jehle
Eisenbahner Genossenschaft 1934, Luftbild swisstopo, map.geoadmin.ch