Burggasse 23: Pension Wartenberg
Ausschnitt aus Postkarte um 1900
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
Die Pension Wartenberg wurde im Jahr 1875 zuoberst an der Burggasse durch die Witwe Brüderlin und Fräulein Susanne Brüderlin eröffnet. Die Pension diente als Aufenthaltsort für Erholungsbedürftige und auch als Wirtschaft.
Die Pension Wartenberg wird bei Johannes Iselins Erinnerungen beschrieben:
„Es kam damals sozusagen gar nicht vor, dass ich an freien Wochentagen nach Muttenz ging, ohne in der Pension Wartenberg anzukehren. Diese ist das oberste Gebäude in der Burggasse, links im Hinaufgehen. Dasselbe wurde im Jahr 1875 durch die Wwe. Brüderlin gebaut und ist zurzeit das schönstgelegene Heimwesen in Muttenz. Es dient meist als Aufenthaltsort für Erholungsbedürftige und zugleich als Wirtschaft. Da die beiden Damen aber von Anfang an zurückgezogen lebten und in Muttenz nur wenige Beziehungen pflegten, so wurde die Wirtschaft von den Muttenzern stets sehr schwach besucht. Um desto angenehmer war die Pension deshalb für die, die ein schönes ruhiges Plätzchen zu würdigen wissen. Noch hat heute die Pension am Abhang des Wartenbergs freie Aussicht auf das Dorf, auf die Stadt Basel, auf die Rheinebene und hinüber ins badische Gebiet, indem jetzt ausser der Burggasse noch der ganze Abhang unbebaut ist, bald genug dürften aber dort weitere Gebäude entstehen.“ |
Postkarte um 1923/25: Die Pension und das Kindererholungsheim am Wartenberg. Oben links erkennbar die sog. „Riisi“, ein Steinbruch.
Museen Muttenz, Lizenzbedingungen CC BY-NC-SA 4.0
1925 Wartenberg. Die Pension und das Kindererholungsheim sind fast die einzigen Bauten am Wartenberg, Ausschnitt
Walter Mittelholzer,, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_MH01-004363 / Public Domain Mark
1925 Wartenberg, Ausschnitt
Walter Mittelholzer, ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / LBS_MH01-004363 / Public Domain Mark
Gesuche um Wirtschaftspatente
"Am 10. Oktober 1919 liegen die Erneuerungsgesuche der Wirtschaftspatente für 1920 vor. Beim Gesuche des Otto Burckhardt in Basel handelt es sich um das Patent des Restaurant Pension Wartenberg, frühere Inhaberin Fräulein Susanne Brüderlin, und wird dasselbe zur Entsprechung befürwortet." - Gemeinderatsprotokoll B 16 Seite 119.
"Am 10.12.1920 rekuriert Otto Burckhardt in Basel, Inhaber der Pension Wartenberg in Muttenz, mit Eingabe vom 25.11.1920 durch Dr. A. Meier Advokat in Liestal, gegen den Entscheid des Regierungsrats vom 12.11.1920, wonach ihm das Wirtschaftspatent nur noch für das Jahr 1921 bewilligt werde, weil in der Wirtschaft nicht mehr gewirtet und das Patent augenscheinlich nur noch zu Spekulationszwecken gelöst werde. Eine Absicht, die Wirtschaft eingehen zu lassen, bestehe nicht, auch wenn sie momentan nicht in Betrieb sei. Eventuell ersuche er um Herabsetzung der Patenttaxe. Der Regierungsrat hält an seinem Beschlusse fest. Da eine Erhöhung der Patenttaxe nicht eingetreten ist, wird festgehalten. Uebrigens stehe es dem Rekurrenten frei, schon für das nächste Jahr auf das Patent zu verzichten."
aus Wirtshäuser/Wirte Bischoff Notizen Gasthöfe Muttenz vom 5.2.1998