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Regionale Entwicklung
Vor diesem Hintergrund begann sich auch in der Nordwestschweiz die Wirtschaft zu verändern. Mit der Ölkrise von 1973 endete der Nachkriegsboom und es begann eine Phase, in der sich Auf- und Abschwünge abwechselten. Erstaunlicherweise verdoppelte sich trotz dieser instabilen Rahmenbedingungen zwischen 1980 und 1987 die durchschnittliche Netto-Wertschöpfung20 pro Arbeitsplatz beinahe. Dieser Produktivitätsfortschritt war vor allem bei den Exportbranchen der Produktion (Chemie und Metalle/ Maschinen) und bei den Dienstleistungen (Banken, Versicherungen, Spedition/Transport/Lagerung) festzustellen. Trotz des Kostendruckes durch die Globalisierung blieb die Wirtschaft durchaus konkurrenzfähig. Nach dem Börseneinbruch von über 30 % im Jahre 1986/87 trat bis 1997 eine längere Stagnation ein, in der sich jedoch schon 1993 Vorboten einer Immobilienkrise zeigten. 1990 stieg die Teuerung wieder auf über 6 % und die Kreditzinssätze auf 9 %. Die Arbeitslosigkeit blieb trotz Verdoppelung der Grenzgänger bis 1992 jedoch tief. Im Kanton Basel-Landschaft betrug sie nur 2.8 %. Dies war auf eine günstige Branchenstruktur der regionalen Wirtschaft zurückzuführen.
Nach 1992 begann die Produktion allgemein zu sinken, traditionell wichtige Zweige wie das Bauwesen und die Maschinenindustrie mussten Einbussen hinnehmen, zum Beispiel die Maschinenindustrie um 10 %. Die Arbeitgeber wurden zurückhaltend mit Neueinstellungen. Die Arbeitslosenrate stieg dadurch. Dass sie jedoch bald die 5 %-Marke erreichte, war auch auf Probleme der Qualifikation und der Immobilität der Arbeitskräfte zurückzuführen.
Durch die starke Bevölkerungszunahme der 1970er-Jahre war der Wohnraum knapp geworden. Die Baubranche weitete damals ihren Anteil an der Wertschöpfung von den normalen 8 % auf über 15 % aus. Ab 1990 stiegen die Immobilienpreise und natürlich die Mieten unaufhörlich. Im Hinblick auf solche Wertsteigerungen wurden von den Banken oft grosse Hypothekarkredite gewährt. Teilweise schätzte man sogar die zukünftige Wertsteigerung ab und verwendete diesen Wert als Basis für die Berechnung der Hypothek. Somit wurden Hypothekarkredite vergeben, welche 100 % der Gestehungskosten bei neugebauten Immobilien übertrafen. Dadurch und wegen der starken Nachfrage stiegen die Hypothekarzinsen. 1994/95 platzte diese «Blase». Die Immobilienpreise begannen zu zerfallen. Viele der neuen Hausbesitzer konnten ihre Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlen und gerieten in Schulden, weil auch der Ertrag des Hausverkaufes die Hypotheken nicht mehr deckte. Die Bauinvestitionen blieben aus. Dadurch entstanden im Baugewerbe ab 1996 Überkapazitäten. Das wiederum erhöhte den Preisdruck und die Konkurrenz in der Branche. Um mindestens die Fixkosten decken zu können, offerierten Bauunternehmer nun sogar unter den Selbstkosten. Nur wirklich solid fundierte Bauunternehmungen und Immobilienfirmen überstanden diese schwierige Zeit. Doch schon 1997 stiegen die Exporte wieder um 12.8 % an und auch die Netto-Wertschöpfung konnte um 2.7 % gesteigert werden. Die Immobilienkrise war damit überwunden.
Um 2000 folgte ein erneuter Rückgang. Die Informationstechnik- Branche (IT)19 war an den Börsen der 1990er-Jahre auch durch Spekulationen weit überbewertet worden. Zwischen 2000 und 2002 traten nun durch Kurskorrekturen Verluste bis zu 57 % ein. Das wirkte sich auf die Gesamtwirtschaft auch in der Nordwestschweiz aus. Bis 2004 nahmen hier die Arbeitsplätze um ca. 5 000 ab. Die Arbeitslosigkeit stieg wieder auf 3.7 % an, während die Nettowertschöpfung, allerdings auf hohem Niveau, stagnierte. Schon ab 2005 belebte sich die Wirtschaft wieder. Die Wertschöpfung stieg erneut auf rund 6 % und die Arbeitslosenrate sank dank guter Beschäftigungslage in der Nordwestschweiz gar auf 2.6 %.
Und wieder wurde dieser Aufschwung schon nach etwa einem Jahr Ende 2007 durch eine Immobilienkrise und eine im Jahr 2008 nachfolgende Bankenkrise abrupt gestoppt. Diese Wirtschaftskrise entwickelte sich zuerst in den USA, weitete sich aber schnell weltweit aus. Eigentlich geschah das Gleiche wie bei uns in den Jahren um 1995. Nur wirkten sich diese Probleme des Finanzsektors diesmal nicht nur global aus, sondern sie weiteten sich auch auf andere Wirtschaftszweige aus. Wie diese Krise überstanden werden kann, wird die Zukunft zeigen.